Die Digitalisierung nimmt sowohl Einfluss auf das Privat- als auch auf das Geschäftsleben. Doch was versteht man unter dem Begriff, der ständig in den Medien und von der Politik verwendet wird? Vereinfacht gesagt bedeutet Digitalisierung, dass sich Geschäftsprozesse, die Fertigung aber auch das Freizeitverhalten durch die Nutzung von digitalen Endgeräten verändert. Ein Beispiel aus der Gastronomie: Während Kellner früher die Bestellungen der Kunden auf einem kleinen Block aufschreiben, verwendet man heute Boniersysteme. Kunden wiederum bestellen ihren Tisch nicht mehr telefonisch, sondern nutzen Online Reservierungsmöglichkeiten auf der Homepage des Restaurants. Die vermehrte Internetznutzung von Konsumenten bietet Firmen die Möglichkeit, sie mit gezielten Werbemaßnahmen in der virtuellen Welt zu erreichen. Das versteht man unter Online Marketing.
Die Zielgruppenanalyse
Effizientes Online Marketing setzt eine genaue Zielgruppenanalyse voraus. Es geht dabei herauszufinden, wer genau jene Menschen sind, die ein Produkt später einmal kaufen sollen. Damit Besucher einer Webseite schließlich zu Kunden werden, ist es wichtig zu wissen auf welche Weise sie ihre Kaufentscheidungen treffen und wie ihr online Verhalten ist. Sind es Personen, die einen Laptop und Computer verwenden und in der Lebensmitte angekommen sind? Dann ist eine andere Sprache relevant als bei der jungen Generation, die viel unterwegs ist und sich am liebsten auf dem Smartphone informiert. Folgende Faktoren spielen bei der Zielgruppenanalyse eine entscheidende Rolle:
- Das Alter der Zielgruppe
- Manchmal kann auch der Familienstand ausschlaggebend sein: Potentielle Kunden mit Kindern haben andere Ansprüche als Paare oder Singles
- Wichtig ist es, beim online Marketing bewusste oder unbewusste Sehnsüchte zu wecken. Hat der Kunde das Gefühl, mit einem Produkt einen bisher noch unbefriedigten Wunsch zu erfüllen, erfolgt die Bestellung
- Bewährt hat es sich bei der Entwicklung einer Online Marketingstrategie einen Modellkunden zu entwerfen: Dabei wird im kleinsten Detail aufgeschrieben, wie sich dieser verhält, was seine Hobbys sind und wer seine Kaufentscheidung beeinflusst
Kunden durch die Customer Journey begleiten
Profis wissen es: Von der Idee eines potentiellen Kunden einen Artikel zu kaufen bis zur Bekanntgabe der Kreditkarteninformation am Ende des Bestellvorgangs ist es ein weiter Weg. Immerhin ist die Konkurrenz im Online Handel groß, Interessenten haben unzählige Möglichkeiten einzukaufen. Wer sich in den Kunden am besten hineinversetzten kann und weiß, wie Kaufentscheidungen getroffen werden, hat gegenüber der Konkurrenz einen entscheidenden Vorteil.
Ein wichtiges Instrument, die jeder der sich mit Online Marketing beschäftigt kennen sollte ist die Customer Journey. Sie zeichnet den Weg eines Interessenten nach, der ein Produkt benötigt, Informationen darüber einholt und es schließlich kauft. Zu Beginn dieser „Reise“ steht die „Awareness“ Phase: Das bedeutet jemand merkt, dass eines seiner Bedürfnisse nicht erfüllt ist oder dass man konkret ein Produkt ersetzen muss (z.B.: weil die Kaffeemaschine defekt ist). Die nächste Phase wird im Fachjargon als „Consideration-Phase“ bezeichnet. In dieser Zeit beginnt sich der potentielle Kunde über verschiedene Möglichkeiten der Problembehebung zu informieren. Dazu zählt, um beim Beispiel der Kaffeemaschine zu bleiben zu überlegen, ob man wieder das altbewährte Modell oder etwas völlig Neues kaufen möchte. Kapselmaschinen, Vollautomaten, Filterkaffeemaschinen, das gesamte Angebot wird in Betracht gezogen. Gerade in diesem Bereich sind klar strukturierte Online Shops von Vorteil, da sie Kunden eine übersichtliche Informationsquelle bieten. In der Decision-Phase ist der Kunde bereit zu kaufen. Dann sucht der Konsument mit einer konkreten Kaufabsicht Online Händler auf und vergleicht Angebote. Nach dem Kauf wird der Kunde im Idealfall zum Markenbotschafter, indem er von der tollen neuen Kaffeemaschine bei Freunden oder im Idealfall in sozialen Netzwerken schwärmt.
Zahlreiche Berührungspunkte mit dem Kunden vor dem Kauf
Schon vor der Bestellung haben Unternehmen also die Chance, mit einer ausgeklügelten Online Marketingstrategie Kundenkontakte zu knüpfen. Heute gibt es so viele Möglichkeiten wie nie zuvor, sich über Produkte zu informieren. Zunächst einmal steht die Webseite, die mittlerweile die Rolle einer Visitenkarte übernommen hat. Doch auch die beste und innovativste Homepage bringt einem Unternehmen wenig, wenn sie von potentiellen Kunden nicht gefunden wird. Hier kommt der vielen bekannte Begriff der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ins Spiel. Sie sorgt dafür, dass bei der Eingabe bestimmter Suchbegriffe in Google & Co das eigene Unternehmen möglichst weit oben in der Trefferliste erscheint. Kunden nehmen sich nicht die Zeit, auf Seite 3 oder 5 zu blättern. Meistens klicken sie die ersten drei Einträge, manchmal auch weitere auf der ersten Seite an.
Auch Social Media hat sich mittlerweile zu einem der bevorzugten Werbekanäle entwickelt. Viele Firmen sind nicht nur mit einer Webseite im WWW präsent, sondern sind auch auf Facebook, Twitter und Instagram vertreten. Diese Medien bieten einen entscheidenden Vorteil: Drücken Interessenten auf bei bestimmten Einträgen auf „teilen“ verbreitet sich die Werbebotschaft automatisch ohne dass eine Firma viel dazu beitragen muss. Allerdings ist diese Form des Marketings weniger zielgerichtet. Potentielle und Stammkunden direkt ansprechen können Verantwortliche mit einem Newsletter. Er dient ähnlich wie ein Flugblatt als Informationsquelle und gibt Aktionen, neue Produkte und andere Details bekannt.